GmbH - einfach und schnell gründen

Die Gründung einer GmbH führt bei einer Bargründung in der Regel dazu, dass die GmbH innerhalb von zwei Wochen nach der Beurkundung im Handelsregister eingetragen ist. Vor der Digitalisierung der dahinterliegenden Prozesse war der Zeitbedarf deutlich höher. Vor mehr als 20 Jahren war es daher auch übliche Praxis, anstelle der Neugründung einer GmbH den Kauf einer bereits gegründeten Vorratsgesellschaft in Betracht zu ziehen. Mit der Beschleunigung von Gründungen verschwand der Markt für Vorratsgesellschaften weitgehend.

Umso mehr überrascht es, dass das OLG Düsseldorf noch im März 2024 zur Eintragung einer GmbH beschließen musste, die zwar keine klassische Mantelgründung sein sollte, wohl aber eine „Wiederbelebung“ einer GmbH, deren Stammkapital „aufgebraucht“ gewesen ist. Natürlich lassen sich wirtschaftliche Motive für solche Vorgehensweisen finden, z. B. da die Liquidation einer GmbH mit Aufwand verbunden ist. Fraglich ist aber, ob ein solches Vorgehen überhaupt sinnvoll sein kann.

Im konkreten Fall hatte der Käufer des GmbH-Mantels diesen für 3.000 € erworben. Das Ziel war, zu einer GmbH mit 25.000 € Stammkapital zu gelangen, ohne dieses aufbringen zu müssen. Das Registergericht verweigerte die Eintragung, weil der Erwerber nicht versichert hat, das Kapital aufgebracht zu haben. Das Kapital nicht aufzubringen und für die Nichtaufbringung nicht zu haften, war schließlich genau das Ziel des Modells. Ein solches Vorgehen hat das OLG Düsseldorf dann auch in der Revision unterbunden, weil mit der Mantelverwendung mehr als nur ein Gesellschafterwechsel stattgefunden hat. Im Ergebnis ist klar, dass man mit einer Mantelverwendung weder viel Zeit sparen noch die Einlage vermeiden kann. Der richtige Weg ist daher fast immer, eine neue GmbH einfach und schnell zu gründen. Die Kapitalaufbringung gehört eben dazu.

Additional information